Sinn des Lebens

So manch kluger Kopf hat sich schon den Kopf zerbrochen. Was soll ich hier? Von wo komm ich her? Wohin gehe ich? Was ist MEIN Sinn des Lebens?
Wenn ich mich so umhöre, gibt es wohl so viele verschiedene „Antworten“ wie es Menschen gibt. Eine schlauere Antwort, die ich erhalten habe ist: „Der Sinn des Lebens? Ja klar! Der Sinn des Lebens ist das Leben so zu leben, dass es einen Sinn macht!“ Solche „offene Antworten“ finde ich persönlich schön.

Ein Geheimtipp ist definitiv Alf Poier, ein österreichischer Lebenskünstler und Komiker. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, ein Buch zu schrieben, um am Schluss „den Sinn“ zu finden oder anders gesagt, „geistig“ zu sterben. Dieses Buch trägt den netten Titel „Mein K(r)ampf“, ein geistiges Sterbebuch... Es beginnt mit dem Ende und endet mit der Seite 1. Bevor ich zum Literaturkritiker mutiere, lass ich Alf einfach ein paar Zeilen „sprechen“:

„Vielleicht kann man das Leben auch mit einem Buch vergleichen, das bereits geschrieben ist. Mann kann den Inhalt zwar nur Seite um Seite wahrnehmen, doch um es zu lesen, braucht man scheinbar Zeit. In Wirklichkeit aber ist der ganze Inhalt des Buches gleichzeitig vorhanden, und ist somit nichts weiter als eine zeitliche Täuschung. Da frage ich mich dann schon, warum dieses Buch nicht endlich fertig sein kann. Warum sitze ich stundenlang vor diesem bescheuerten Computer und tippe mir die Finger wund, während draussen die Sonne auf die Strasse herunterprasselt und die Vögel ihr Lied dazuzwitschern, ohne auch nur zu überlegen, ob das alles überhaupt einen Sinn hat.“

Zitat Alf Poier, Mein Krampf 2005

Dieses Buch kann ich allen empfehlen die auch Freude an der „Sinnlosigkeit“ entwickeln können. Vorsicht, es ist erstens nicht jugendfrei und zweitens von einem Komiker. Wer jedoch zwischen den Zeilen lesen kann, wird sicher diesem Buch so einiges entlocken! Ich hatte auf alle Fälle meinen Spass und meine Einsichten.
Danke Alf!

Überrascht hat mich der Benediktinermönch Niklaus von Kues (1401- 1464). Der Kardinal, Philosoph, Jurist, Politiker, Mathematiker und Astronom ist kurz gesagt ein Universalgenie des 15.Jahrhunderts! Seine Ansichten über Religion und Spiritualität sind sogar unserer Zeit voraus!
„Das schönste an der „Unbegreifbarkeit“ ist, die „Unbegreifbarkeit“ zu begreifen.“ Oder anders gesagt, es gibt Momente, in denen die Unendlichkeit begreifbar wird.

Spannend, was sich Menschen dieser Zeit alles überlegt haben... und ebenfalls spannend finde ich, dass wir immer noch keine Antwort auf diese Fragen gefunden haben :-)

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein aufregendes Sinnsuchen... mit der beruhigenden Gewissheit, dass jede/r nur seinen Eigenen findet... oder auch nicht ;-)